Niki Passath

Ausstellungen/Exhibitions:
2010 /2011 Kunsthaus Graz, Austria, „Roboterträume”
2010 Museum Tinguely, Basel, Schweiz, „Roboterträume”
2010 Medienkunstlabor Graz, Austria, „world of swarms”
2009 Schauraum Angewandte, Museumsquartier Wien, Austria, „menge”
2009 Galerie Strickner, Wien, Austria, „kreaturen”


menge
polystyrene, cable, microcontroller, switch, timers



Der Wiener Medienkünstler Niki Passath inszeniert die Evolution des sozialen Raumes über einfache, architektonische Körper. In einer Verbindung aus Robotik, Code und Algorithmus schafft er nicht humane, soziale Entitäten, deren reduziertes Ausdrucksrepertoire simplen Protokollen folgt. Nichtsdestotrotz zeigt sich im Verhalten seiner geometrischen Körper eine Polymorphie, die BetrachterInnen gemeinhin mit Lebendigkeit assoziiert. Der Titel „menge” leitet sich von der einfachen Tatsache her, dass es sich bei seiner Installation um eine Ansammlung von Objekten handelt, die ihrer Form nach die Fähigkeit besitzen, sich ausdehnen und zusammenziehen zu können. Die Objekte sind dabei so gestaltet, dass sich die fortlaufenden Expansionen und Kontraktionen in „plumpen” und mühevollen Fortbewegungsversuchen äußern. Über die Zeit und den eingeschränkten Raum der Inszenierung ergeben sich zwangsweise Kollisionen der Artefakte miteinander und den sie umgebenden Wänden. Als deren Folge ändern die geometrischen Formen entweder die Richtung ihrer Fortbewegung oder entwickeln kollektive Muster eines gemeinsamen Fortbewegens. Die Vielgestaltigkeit der Interaktionen und der kollektiven Formen, die sich über die Zeit entwickeln, faszinieren den Beobachter, vor dessen Augen sich Architektur, vollkommen ohne sein Zutun, sozialisiert. Auf Grund der Unschärfe der Objektkonstruktionen und Programme und der Varianz der geometrischen Körper entstehen „Verhaltensweisen im System”, die BetrachterInnen allgemein nur Subjekten zuschreiben. Was aber bedeutet es, wenn es dem/der KünstlerIn gelingt, das soziale Verhalten biologischer Formen zu „hijack-en” und architektonischen Körpern einzuschreiben? Für Passath ist es einfach ein Beweis mehr für die vielen Möglichkeiten techno-organischen Seins.
Lydia Lindner

The title “menge”(quantity) derives from the simple fact that it is an installation containing a collection of objects that through their shape, have the ability to expand and contract. The objects are designed so that the continuous expansions and contractions are “clumsy” and strenuous attempts to express movement. Over time and the limited space of the staging results in forced collision of artifacts to each other and the surrounding walls. As a result of which the geometrical forms either change the direction of their movement patterns or develop a common collective locomotion. The diversity of interactions and collective forms that fascinate evolve over time, before the eyes of the observer, completely without t his intervention, becoming socialized. But what does it mean if it is possible for an artist to inscribe the social behavior of biological forms “hijack-ing architectural bodies? For Passath it’s just one more proof of the many possibilities of being techno-organic.
Lydia Lindner