Claudia Märzendorfer

Still of the Night
2019/2021

Musik entwickelt sich in der Dimension der Zeit. Flüchtigkeit und Vergänglichkeit sind zentrale Themen in Claudia Märzendorfers Skulpturen aus Eis und ihren Videos über Instrumentenzerstörungen.
Als radikales Statement wurden performative Klavierzerstörungen schon oft in der Kunstgeschichte vorgenommen. Wenn Claudia Märzendorfer einen Flügel zerlegt, geht sie dabei weniger brachial, als ganz konzentriert vor. In der filmischen Dokumentation macht sie den individuellen Nachhall des Musikinstruments sicht- und hörbar und zeigt, wie aus einem komplexen Instrument eine Ansammlung von Einzelteilen wird. In Still of the Night (2019) schlägt Märzendorfer ein weiteres Kapitel aus der Geschichte der Instrumentenzerstörung auf und verhandelt ein (pop-)kulturell und künstlerisch ganz anders aufgeladenes Musikinstrument: die E-Gitarre. Sie verweist auf die bühnenwirksame, männlich-brachiale Geste ihrer Destruktion. Für eine Neuinterpretation von Still of the Night bringt die Künstlerin die E-Gitarren in den öffentlichen Raum, an einen Ort, der auch für die Popkultur Wiens nicht unbedeutend ist: die Rennbahnsiedlung. (Text OK Linz, adaptiert)  

Claudia Märzendorfer
Wien, Österreich

Projekte (Auswahl):

Frozen Archive. Wien Modern, 33 „Stimmung“, Instrumentenbau, Konzerthaus Wien (2020)
Für die Vögel, Skulptureninstitut, Universität für Angewandte Kunst am Institut für bildende Kunst (2020)
White Noise, Einzelausstellung, MQ ART BOX. Museumsquartier,  Wien (2020)
AROUND THE LIGHT, Einzelausstellung,  Kunsthaus Mürzzuschlag , AT (2020)
Motor. „BE SEEING YOU“, Kunstverein Mannheim, DE (2020)