Mittwoch 19. Oktober

monochrom´s WELLNESS AS USUAL

Soundinstallation

19:15-19:45 Uhr

Klänge sind in ihrer Wirkung abhängig davon, wie wir sie interpretieren. Ob wir ein Geräusch als störend oder als angenehm empfinden, ist immer eine Frage des Kontexts, in dem wir es wahrnehmen. Wie und wo wir hören und ob wir es freiwillig oder unfreiwillig tun, ob das, was wir hören, unsere „Hörgewohnheiten“ bestätigt, heraus- oder überfordert – all das präfiguriert, wie wir akustische Signale als Information verarbeiten und sinnlich darauf reagieren. Dies bedeutet, dass wir Klänge niemals unmittelbar „erfahren“ können. Sie sind immer schon vermittelt, weil wir im konkreten Hören kulturell vorgegebene Erfahrungsmuster und tradierte Interpretationsweisen von Klang „mithören“. Zwar räumen sie uns einen gewissen Ermessensspielraum ein, überschreiten können wir ihn jedoch nicht. Ebenso projizieren wir unseren Wunsch nach Ruhe bisweilen in (imaginäre) vormoderne Zeiten (oder Gegenden, die akustisch noch nicht von der Moderne kolonisiert wurden). Auch hier finden wir eine starre Durchregelung des akustischen Raumes, die das Hören konditioniert hat: Es konnte sich darauf verlassen, im Geräusch oder Lärm nicht mit dem Unbekannten, Fremden oder Anderen konfrontiert zu werden, sondern mit einem Vertrauten: einer Mitwelt, die in ihm zustande kommt und deren Entäußerungen ihre unausgesetzte Kontinuität verbürgen.??Die Teilnehmer_innen der Performance monochrom´s WELLNESS AS USUAL werden für jeweils 20 Minuten in einem völlig abgedunkelten Raum am Boden sitzen oder liegen und Teil des von uns inszenierten Ablaufs der Performance sein, bei der wir einen Klangteppich aus Wellnes Musik weben werden. www.monochrom.at/wellness-as-usual/

Uli Kühn

20:00 Uhr

Uli Kühn begann mit fünf Jahren Violine zu spielen, tauschte sie aber während zweier Kunststudien gegen den Computer aus, um multimedial arbeiten zu können. Nach dem Studium der Bildhauerei/Multimedia 2012 lehrt Kühn auch an der Angewandten in Wien, ist dort Mitbetreiber des Studio Praxistest, und lehrt auch immer wieder wo anders. Nach releases bei dem Label moozak und network autark stehen vor allem Liveauftritte im Vordergrund. Echtzeitanwendungen für Video und Klangerzeugung sind neben installativen Arbeiten ein Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit. Zusammenarbeiten gibt es unter anderem mit Thomas Wagensommerer, hypercycle, Clemens Hausch und Jorge Sanchez. Werke und Werkbeteiligungen wurden unter anderem mehrfach bei der ars electronica, tsonami festival chile, filmfest dresden, tonspur mq, komponistenforum mittersill, kunstradio ö1, soundframe, vienna independent shorts und den darmstädter ferienkursen aufgeführt. Aufführungen gibt es dabei in Galerien, Konzerthäusern und/oder Clubs. „semiconducted“: Eine elektroakustische und elektromagnetische Performance über Spulen, Motoren und Magnete. Meditative Motorenschwingungen, störrische servos und elektrisches allerlei bringen unsere widerständigen Ohren spannenden Strom näher. www.analogs.at, www.hypercycle.current.at, www.praxistest.cc

kurzmann:gartmayer

21:00 Uhr

Christof Kurzmann (ppooll/electronics, reeds, vocals) ist ein österreichischer Musiker, Performer, Komponist und Kurator. Nach einem erfolgreichen Start mit seiner Avant-Rock-Band „Extended Versions“ setzte er 1994 seine Arbeit auf dem Gebiet der experimentellen elektronischen Musik fort.Seitdem hat Christof mit einigen der bedeutendsten Künstler im Bereich der zeitgenössischen Musik und Improvisation zusammengearbeitet Im Laufe seiner Karriere ist er in Europa, Asien, Afrika, Nord- und Südamerika aufgetreten.Seit Mitte der 1980er Jahre ist er auch als Musik- und Filmkurator tätig. Susanna Gartmayer arbeitet seit Anfang der Nullerjahre als Bassklarinettistin und Komponistin in den Bereichen Experimentelle Rockmusik, Multiidiomatische Improvisation, Zeitgenössische Musik und Multimedia Soundperformance. Sie ist Mitglied zahlreicher Ensembles für Improvisierte und Organisierte Musik. Ihr besonderes Interesse gilt den vielstimmigen Klangmöglichkeiten der tiefen Klarinetten sowie der Theorie und Praxis gemeinschaftlicher Arbeitsprozesse in Bands und Kollektiven. „Smaller Sad“ (2020) ist das erste Album dieses Duos, das seit 2018 regelmässig zusammenarbeitet. Ihre oftmals fragile Musik bewegt sich zwischen Jazz, Songwriting und elektronischem Klangexperiment. Frei improvisiert und dennoch das Melodische nicht ausser Acht lassend, zu zweit und doch komplex, mit aller Ruhe und zuweilen doch auch aufbrausend, musikalisch und dennoch das Politische stets mitdenkend. klanggalerie.bandcamp.com/album/smaller-sad